Babylon und die Corona Epidemie

von Eugen Schmid

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Jetzt steht der Großteil der industriellen Produktion schon seit zwei Monaten still. 10 Millionen Arbeitnehmer sind in unserem Land in Kurzarbeit. Unzähligen Künstlern droht der bankrott, kleinere Selbständige müssen Konkurs anmelden. Geht es noch zwei Monate weiter, müssen auch zahlreiche gastronomische Betriebe das Handtuch werfen. Auch Fußballvereinen droht die Insolvenz. 85 % des Flugverkehrs steht still. Urlaub ist für dieses Jahr gestrichen.

Und was hatten wir für ein gigantisches Wachstum des Flugverkehrs, jedes Jahr an die 10 Prozent. Flughäfen mussten ihre Landebahnen ausbauen. Fast jeder in unserem Land musste zwei bis dreimal im Jahr irgendwohin fliegen, nach Thailand, Ägypten oder in die Türkei. Die Jugend ist ganz versessen auf einen Aufenthalt in Australien nach dem Abitur. Wir sind heute fünfmal Wohlhabender als noch im Jahre 1971. Was für ein gigantisches Wachstum.

Das Straßennetz in Deutschland wurde in gigantischem Ausmaß erweitert. In alle möglichen Kleinstädten mussten Umgehungsstraßen her. Umweltschützer warnten schon vor Jahrzehnten vor einer zu großen  Versiegelung des Bodens. Der Regen kann so nicht mehr im Erdreich aufgenommen werden und er geht in die Kanalisation. Insofern sinkt der Grundwasserspiegel, weil das Regenwasser an der Oberfläche abfließt.

Durch die Klimaveränderung treten immer häufiger lokale Starkregen auf und als Folge Überschwemmungen. Die Sommer werden immer heißer und der Regen bleibt über viele Monate aus. Es drohen Ernteausfälle.

Angesichts dieses Szenarios war die Bundesregierung kaum in der Lage, ein Rettungspaket für das Klima zu schnüren.

Und jetzt? Jetzt steht die ganze Wachstumsmaschinerie fast still. Weltweit gibt es Ausgangssperren. Die Grenzen sind dicht. Es gibt keinen Urlaub mehr. Der Konsum ist eingebrochen. Der Turmbau zu Babel ist gestoppt.

Interessant ist festzustellen, dass Christen diese Entwicklung nicht kritisierten und keinen Einspruch erhoben. Gott gab dem Menschen die Verantwortung für den Umgang mit der Schöpfung. Aber die Menschheit beutet die Erde gnadenlos aus. Wir schauen zu, wie der Regenwald in Brasilien und in Indonesien abgeholzt wird. Dabei sind wir die Nutznießer davon, wir bekommen Soja aus Brasilien für die Verfütterung des Viehs und das Palmöl aus Indonesien, das in unzähligen Produkten vorkommt.

Die letzten Jahrzehnte wurde die Liberalisierung der Wirtschaft immer weiter vorangetrieben. Möglichst viele Handelsschranken sollen abgebaut werden, damit der Warenverkehr weltweit florieren kann. Über die Weltmeere fährt eine gigantische Flotte von Tankern und Containerschiffen. Die Meere werden rücksichtslos verschmutzt. Unsere westliche Zivilisation giert regelrecht nach billigen Waren aus China. So kann doch unser Wohlstand noch einmal wachsen.

Aber in unsrem Land wuchsen die letzten Jahrzehnte Lebensmittelketten aus dem Boden. Überall mussten Supermärkte errichten werden. Kleine Lebensmittelgeschäfte haben natürlich gegenüber der Preispolitik der Konzerne keine Chance. Die landwirtschaftlichen Produkte mussten möglichst billig sein, damit sich der Wohlstand des Bundesbürgers auch weiter steigern lässt.

Dabei arbeiten Christen noch in die andere Richtung. Seit Jahren wird unter dem Namen Öko-Religion gegen ökologische Bestrebung und Umweltschutzmaßnahmen gewettert. Wir könnten doch nichts dagegen tun, denn die ganze Entwicklung liegt doch in der Hand Gottes. Wenn er es zulässt, was wollen wir dann dagegen machen? Ökologische Bestrebungen werden als Öko-Aktivismus verunglimpft.

Und bei der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung spielen Christen noch mit, denn ihr Ziel ist es, die Armut und Unterentwicklung zu bekämpfen und zu beseitigen. Ihr Ziel ist es, die soziale Ungerechtigkeit abzubauen durch die Förderung sozialer Projekte. Das läuft unter dem Namen „social gospel“. Und weiter soll ein weltweiter Friede angestrebt werden. Und Christen wollen auch dazu beitragen. Insofern bieten sie ihre Spiritualität an. Um Kriege zu vermeiden, soll auch zwischen den verschiedenen Religionen die Spannung abgebaut werden und eine Zusammenarbeit am Projekt des Weltfriedens angestrebt werden. In der Ökumene läuft das unter dem Begriff „Dialog“. Mit anderen Religionen soll an diesem Projekt zusammen gearbeitet werden. Der Schweizer Theologe Hans Küng, der in Tübingen lehrte, hat an diesem Projekt gearbeitet und mit seinem Buch unter dem Titel „Weltethos“ eine intellektuelle Vorarbeit für diese Zusammenarbeit der verschiedensten Religionen geschaffen.

In der Theologie wird unter Hochdruck am Abbau der christlichen Dogmatik gearbeitet, damit die christliche Spiritualität auch kompatibel ist mit anderen spirituellen Systemen. Eine vorbildliche Arbeit in diesem Bereich mit großer Breitenwirkung leistet der Benediktinerpater Anselm Grün seit Jahrzehnten.

In den unterschiedlichsten christlichen Kreisen wird er gelesen. Er hat bereits 330 Bücher geschrieben mit einer Gesamtauflage von 20 Millionen Exemplaren.

Mit der Psychologie von C.G. Jung baut er eine religionsübergreifende erfahrungszentrierte Spiritualität auf.

Für diese Entwicklung steht der Turmbau zu Babel. Gott hat auf den Turmbau mit einer Sprachenverwirrung und einer Vertreibung über die ganze Erde reagiert. Heute reagiert Gott auf den heutigen Turmbau mit der Corona Pandemie. Gott gibt nun die rote Karte für diese wahnsinnige Entwicklung.

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